Blühwiesen: regional, wild, langlebig.
Wer sich für regionale Saatgutmischungen entscheidet, meint es ernst: mit mehr Artenvielfalt auf der Wiese, mehr Raum für Insekten und einem langfristigen Blüh- und Summeffekt vor der Tür. Mit den folgenden Tipps leiten wir Sie sicher von Blüte zu Blüte – für eine langlebige Blühwiese.
Vorab: Optimal ist die Ansaat im späten August, eher im September. Die Ansaat im Frühjahr sollte bis März abgeschlossen sein.
Die hier aufgeführte Anleitung finden sie ebenso als PDF unter diesem Download-Link.
-
Schritt 1: Den Boden vorbereiten
Wie?
Wächst auf der Fläche nichts, reicht leichtes Auflockern und Glattharken. Geht es um eine Rasenfläche, müssen Sie das Gras zunächst entfernen bzw. dessen Wachstum stören, am besten maschinell mit einer Fräse.
Warum?
Zwar entwickeln sich regionale Wildpflanzen oft besser als Zuchtsorten oder gebietsfremde Arten. Aber auch sie brauchen erst einmal Platz zum Wachsen.
-
Schritt 2: Die Wildpflanzen aussäen
Wie?
Die Samen oberflächlich aufrieseln und nicht einarbeiten. Für 1 m² werden etwa 1-2 g Saatgut benötigt. Gekauftes Saatgut ist in der Regel zwei Jahre keimfähig.
Warum?
Viele Wildpflanzenarten sind Lichtkeimer und brauchen die direkte Sonneneinstrahlung.
-
Schritt 3: Das Saatgut andrücken
Wie?
Leichtes Andrücken ist ausreichend, zum Beispiel mit Hilfe einer herkömmlichen Rasenwalze oder durch Festtreten.
Warum?
Dies hindert das Saatgut am Wegfliegen und erleichtert das Keimen.
-
Schritt 4: Abwarten
Wie?
Mit viel Geduld das Saatgut die nächsten Monate und Jahre einfach machen lassen. Ist es sehr trocken, dann gießen.
Warum?
Wildpflanzensaatgut ist nicht auf schnelles, sondern langlebiges Wachstum über mehrere Jahre ausgelegt. Je nach Art, Standort und Bedingungen sehen Sie die Effekte früher oder später. Vor allem bei Trockenheit kann sich die Keimung verzögern.
-
Zuerst zeigen sich die einjährigen Arten wie Mohn oder Kornblume. Auch weitere Arten zeigen sich bereits im ersten Jahr, kommen jedoch noch nicht zur Blüte.
-
Schritt 5: Schnitte im ersten Jahr
Wie?
Ist das Saatgut aufgegangen und kniehoch gewachsen, mähen Sie die Wiese das erste Mal. 10 bis 15 cm der Wildblumenwiese sollten aber stehen bleiben. Das Mahdgut lassen Sie einfach liegen. Wächst die Wiese gut auf, kann sie im August ein zweites Mal gemäht werden. Ab diesem Zeitpunkt ist das Mahdgut von der Fläche zu entfernen.
Warum?
Damit werden unerwünschte Arten wie zum Beispiel Gräser zurückgedrängt. Zugleich erhalten Sie die Blattrosetten der gewünschten Arten wie zum Beispiel von Acker-Witwenblume, Wiesen-Flockenblume, Färber-Hundskamille oder Wilde Malve.
-
Im zweiten Jahr zeigen sich (wieder) die mehrjährigen Arten wie Wiesen-Margerite, Wiesen-Salbei, Klee oder Wilde Möhre – nun in voller Blüte.
-
Schritte für die folgenden Jahre: Regelmäßige Mahd der Wiese
Wie?
Erste Mahd Mitte Mai bis Anfang Juni. Zweite Mahd bei kniehohem Aufwuchs Mitte August bis Mitte September. Für jeden Schnitt gilt: mindestens 10 cm der Pfl anzen stehen lassen. Wenn Sie 10 bis 20 Prozent der Fläche nicht mähen, freuen sich die Insekten über eine Insel. Das Mahdgut immer wegräumen.
Warum?
Nur wenn die Blühwiese regelmäßig – also also zweimal jährlich – gemäht wird, können alle Arten ihr volles Potenzial entfalten. Davon profitieren auch die Insekten am meisten.